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    Zahnstein entfernen und vorbeugen

    Foto von Dr. Mariana Mintcheva - Zahnärztin bei Discover White in Düsseldorf

    Dr. Mariana Mintcheva

    Master of Science Implantologie/Oralchirurgie

    Datum:

    03.02.2025

    Kategorie:

    Ratgeber

    Lesezeit:

    10 Minuten

    Inhaltsverzeichnis:

    Wussten Sie, dass über 80 % der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens mit Zahnstein zu tun haben? Zahnstein ist ein weit verbreitetes Thema, das nicht nur die Zahngesundheit, sondern auch das Lächeln beeinflussen kann.

    Aber keine Sorge – mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit lässt sich viel bewirken. Erfahren Sie, warum Zahnstein entsteht und wie Sie Ihre Zähne optimal schützen können!

    Was ist Zahnstein?

    Zahnstein – das klingt zwar nach einem festen Begriff, hat aber mehr mit Ihrer täglichen Zahnpflege zu tun, als Sie vielleicht denken. Es handelt sich um mineralisierte Ablagerungen auf den Zähnen, die entstehen, wenn Plaque – also der weiche Zahnbelag – nicht gründlich entfernt wird. Über die Zeit lagern sich Mineralien aus dem Speichel in der Plaque ab, und voilà: Der Belag wird hart und lässt sich mit der Zahnbürste nicht mehr beseitigen.

    Das Problem dabei? Zahnstein ist nicht nur unschön, sondern dient auch als perfekter Nährboden für Bakterien, die Karies und Zahnfleischentzündungen auslösen können. Besonders heimtückisch ist, dass Zahnstein oft zunächst unauffällig an den Zahninnenseiten oder am Zahnfleischrand entsteht – also dort, wo wir beim Zähneputzen gerne mal schludern. Umso wichtiger ist es, diesem „steinernen Störenfried“ frühzeitig auf die Spur zu kommen!

    So sieht Zahnstein aus

    Wie sieht Zahnstein aus?

    Zahnstein kann in seiner Erscheinung variieren – und das macht ihn manchmal schwerer zu erkennen, als man denkt. Häufig zeigt er sich als weißlich-gelber Belag, der hart und rau auf der Zahnoberfläche sitzt, besonders in den schwer erreichbaren Bereichen wie den Zahninnenseiten oder den Zahnzwischenräumen. Mit der Zeit kann sich Zahnstein jedoch verfärben, vor allem durch den Genuss von Kaffee, Tee, Rotwein oder Tabak. Das Ergebnis? Zahnstein nimmt unschöne Töne an, die von braun bis schwarz reichen können.

    Wie sieht Zahnstein aus? Bild von Gebiss Mann mit Zahnstein

    Schwarzer Zahnstein

    Schwarzer Zahnstein entsteht meist, wenn die Ablagerungen lange Zeit unbeachtet bleiben und durch Pigmente aus Lebensmitteln, Getränken oder Tabak tief durchdrungen werden. Häufig bildet sich schwarzer Zahnstein besonders entlang des Zahnfleischsaums oder in den Zahnzwischenräumen – also dort, wo er schwerer zu erreichen ist. Die dunkle Färbung kann auch durch eine Reaktion mit Eisenionen im Speichel verstärkt werden. Schwarzer Zahnstein ist nicht nur ästhetisch störend, sondern weist oft auch auf entzündetes Zahnfleisch hin, das von den darunterliegenden Bakterien angegriffen wird.

    Brauner Zahnstein

    Brauner Zahnstein ist häufig ein „Übergangsstadium“ und entsteht, wenn weißlich-gelber Zahnstein durch Farbstoffe aus Kaffee, Tee, Rotwein oder anderen pigmentierten Genussmitteln nachträglich verfärbt wird. Auch Rauchen trägt dazu bei, dass der Zahnstein sich bräunlich verfärbt. Diese Art von Zahnstein ist besonders häufig bei Rauchern oder Menschen mit einem hohen Konsum von färbenden Lebensmitteln zu beobachten.

    Egal, ob schwarz oder braun: Solche Verfärbungen sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern deuten oft darauf hin, dass Zahnstein schon längere Zeit unbehandelt geblieben ist. Zeit, etwas dagegen zu unternehmen!

    Wie entsteht Zahnstein?

    Die Entstehung von Zahnstein ist ein schleichender Prozess, der oft unbemerkt beginnt. Alles fängt mit Plaque an – einem weichen, farblosen Biofilm aus Speichel, Bakterien und Essensresten, der sich täglich auf unseren Zähnen bildet. Plaque ist zunächst relativ leicht zu entfernen, zum Beispiel durch gründliches Zähneputzen und die Nutzung von Zahnseide. Bleibt er jedoch längere Zeit unbeachtet auf den Zähnen, vor allem in schwer zugänglichen Bereichen, wird es problematisch: Die Mineralien im Speichel verbinden sich mit der Plaque und härten sie langsam aus. Das Ergebnis ist Zahnstein – eine feste, raue Substanz, die sich nicht mehr einfach wegputzen lässt.

    Besonders gefährdet sind die Stellen, an denen der Speichelfluss besonders aktiv ist, wie die Innenseiten der unteren Frontzähne oder die Außenseiten der oberen Backenzähne. Zahnstein bildet sich hier besonders schnell, weil die Speichelkanäle in der Nähe liegen und somit ständig Mineralien geliefert werden.

    Ein spannender Fakt: Schon nach etwa 48 Stunden kann sich Plaque beginnen zu verhärten – wer also die Zahnpflege vernachlässigt, gibt Zahnstein quasi eine Einladung. Daher ist eine regelmäßige Reinigung so entscheidend, um den verhärteten Belag erst gar nicht entstehen zu lassen.

    Ist Zahnstein schlimm?

    Auf den ersten Blick wirkt Zahnstein vielleicht harmlos – schließlich ist er fest und sitzt „einfach nur“ auf den Zähnen. Doch genau hier liegt das Problem: Zahnstein ist nicht nur ein kosmetisches Ärgernis, sondern kann ernsthafte Folgen für die Zahngesundheit haben. Da er eine raue Oberfläche hat, bietet er Bakterien den perfekten Nährboden, um sich zu vermehren. Diese Bakterien können den Zahnschmelz angreifen und so die Entstehung von Karies begünstigen. Besonders tückisch: Unterhalb des Zahnfleischsaums kann Zahnstein unbemerkt wuchern und dort ebenfalls Schäden verursachen.

    Ein weiteres Risiko ist die Entwicklung von Entzündungen. Zahnstein reizt das Zahnfleisch und kann eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) hervorrufen. Bleibt diese unbehandelt, kann sie sich zu einer Parodontitis, einer ernsthaften Entzündung des Zahnhalteapparates, ausweiten. Das Zahnfleisch zieht sich zurück, die Zähne verlieren an Halt – im schlimmsten Fall droht Zahnverlust.

    Auch der Zusammenhang zwischen Zahnstein und Karies sollte nicht unterschätzt werden. Zahnstein bildet eine harte Schicht, unter der sich Plaque ansammeln kann. Diese Plaque ist voll von Bakterien, die Säuren produzieren und dadurch Löcher in den Zahnschmelz fressen können. Sprich: Zahnstein ist nicht nur selbst ein Problem, sondern macht es Kariesbakterien besonders leicht, ihre zerstörerische Arbeit zu erledigen.

    Kurz gesagt: Zahnstein ist definitiv mehr als ein kosmetisches Problem, das sich mit Zahnverfärbungen zeigt. Wer ihn ignoriert, riskiert ernsthafte Folgen für Zähne und Zahnfleisch. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen und eine gründliche Zahnpflege sind deshalb ein Muss, um Zahnstein gar nicht erst die Chance zu geben, Schaden anzurichten.

    Ist Zahnstein schlimm?

    Zahnstein und Mundgeruch

    Hartnäckiger Mundgeruch kann viele Ursachen haben – eine davon ist Zahnstein. Da Zahnstein eine raue Oberfläche besitzt, lagern sich dort Bakterien besonders leicht ab. Diese Bakterien zersetzen Speisereste und produzieren dabei unangenehm riechende Schwefelverbindungen, die für den typischen schlechten Atem verantwortlich sind. Besonders problematisch: Zahnstein, der sich unterhalb des Zahnfleischsaums gebildet hat, kann unbemerkt Bakterienherde schaffen, die den Mundgeruch zusätzlich verstärken.

    Die gute Nachricht: Mit einer professionellen Zahnreinigung lässt sich der Zahnstein – und damit auch die Ursache des Mundgeruchs – effektiv entfernen. Ergänzt durch eine gründliche Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche bleibt der Atem frisch und frei von lästigen Gerüchen.

    Zahnstein Mundgeruch - Frau hält die Hände vor den Mund

    Was hilft gegen Zahnstein?

    Was tun gegen Zahnstein? Wenn er erst einmal da ist, hilft nur noch der Zahnarzt. Mit speziellen Instrumenten oder einem Ultraschallgerät wird der harte Belag sicher entfernt, ohne den Zahn zu beschädigen. Eine professionelle Zahnreinigung befreit nicht nur von bestehendem Zahnstein, sondern verhindert auch, dass sich neuer bildet.

    Wichtig ist aber auch die richtige Vorsorge: Regelmäßiges Zähneputzen, Zahnseide und Mundspülungen halten den Zahnbelag in Schach, bevor er sich zu Zahnstein verhärten kann. Zahnpasten mit speziellen Wirkstoffen gegen Zahnstein können ebenfalls unterstützend wirken – sie bremsen die Mineralisierung des Belags und schützen so Ihre Zähne.

    Zahnstein entfernen

    Zahnstein entfernen gehört zu den Standardmaßnahmen beim Zahnarzt und ist in der Regel unkompliziert. Mit speziellen Instrumenten, wie einem Scaler oder Ultraschallgerät, wird der harte Belag sorgfältig abgetragen, ohne den Zahn oder das Zahnfleisch zu schädigen. Dabei wird oft die Frage gestellt: Verursacht Zahnstein entfernen Schmerzen? Die gute Nachricht ist, dass der Eingriff in den meisten Fällen schmerzfrei ist. Lediglich bei empfindlichem Zahnfleisch oder tiefsitzendem Zahnstein kann es zu einem leichten Ziehen oder Druckgefühl kommen – das lässt sich aber gut aushalten.

    Der Schmerz soll natürlich nicht einer Zahnsteinentfernung im Wege stehen, deshalb ist es durchaus üblich bei schmerzempfindlichen Patienten den Zahnstein unter örtlicher Betäubung zu entfernen.

    Airflow Technologie zur gründlichen Zahnsteinentfernung

    Die wohl modernste Methode der Zahnreinigung und damit auch der Zahnsteinentfernung ist die Airflow-Technologie. Das Besondere an der Airflow Behandlung ist die äußerst effektive Reinigung und Entfernung, selbst tiefsitzender Konkremente (Zahnstein unterhalb des Zahnfleisches) und dies bei absoluter Schmerzfreiheit. Der Airflow arbeitet mit einem feinen Strahl aus Luft, Wasser und einem speziellen Pulver, das Plaque und Zahnstein durch seine abrasive Wirkung entfernt. Airflow-Behandlung bei Discover White

    Nach der Entfernung fühlt sich das Gebiss angenehm sauber und glatt an. Ergänzend zur Zahnsteinentfernung empfiehlt sich eine professionelle Zahnreinigung, um die Zähne gründlich zu polieren und neuen Ablagerungen vorzubeugen. So bleibt Ihr Lächeln nicht nur strahlend, sondern auch gesund!

    Zahnstein selbst entfernen

    Der Gedanke, Zahnstein selbst zu entfernen, mag verlockend erscheinen – schließlich klingt es nach einer schnellen und unkomplizierten Lösung. Doch Vorsicht: Ohne die richtige Technik oder geeignete Instrumente können Zähne und Zahnfleisch leicht beschädigt werden. Statt Zahnstein loszuwerden, riskieren Sie Verletzungen oder sogar Infektionen. Wir raten daher dringend davon ab, selbst Hand anzulegen.

    Hausmittel gegen Zahnstein

    Hausmittel wie Ölziehen, Backpulver oder Essig werden häufig empfohlen, um Zahnstein zu entfernen. Tatsächlich können solche Methoden Zahnbelag reduzieren und die Zähne optisch etwas aufhellen, doch bei bereits verhärtetem Zahnstein stoßen sie an ihre Grenzen. Zudem kann der aggressive Einsatz von Backpulver oder Essig den Zahnschmelz schädigen und die Zähne empfindlich machen.

    Effektiver und sicherer ist der Besuch beim Zahnarzt, der mit professionellen Geräten den Zahnstein entfernt und Ihre Zähne gleichzeitig schützt. Hausmittel sind eher eine Ergänzung zur täglichen Zahnpflege, aber kein Ersatz für eine fachgerechte Behandlung.

    Zahnstein entfernen - Behandlungsraum Zahnarzt

    Zahnstein löst sich von selbst?

    Zahnstein ist wie ein hartnäckiger Gast, der sich einfach nicht wieder verabschieden will – und leider gibt es keinen einfachen Weg, ihn von selbst loszuwerden. Auch wenn man es sich vielleicht wünschen würde: Zahnstein fällt nicht einfach ab, wenn er lange genug an den Zähnen bleibt. Im Gegenteil – je länger er sich festsetzt, desto schwieriger wird es, ihn zu entfernen.

    Was viele nicht wissen: Zahnstein kann sich nicht durch gründliches Zähneputzen oder durch den Gebrauch von Zahnpasta lösen. Er ist einfach zu fest und zu widerstandsfähig. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Nur ein Zahnarzt oder Dentalhygieniker kann mit speziellen Instrumenten dafür sorgen, dass der Zahnstein wieder verschwindet und Ihre Zähne gründlich gereinigt werden.

    Also, lassen Sie sich nicht vom Gedanken täuschen, dass sich der Zahnstein einfach irgendwann verabschiedet – ein bisschen Nachhilfe vom Zahnarzt ist hier die beste Lösung!

    Zahnstein vorbeugen – so können Sie ihn vermeiden

    Zahnstein zu vermeiden ist nicht nur ein Wunschtraum, sondern mit der richtigen Pflege durchaus machbar! Der Schlüssel dazu liegt in der regelmäßigen und gründlichen Zahnpflege. Wenn Sie verhindern möchten, dass sich Plaque zu Zahnstein verwandelt, müssen Sie diese mit der Zahnbürste konsequent entfernen. Das bedeutet: Mindestens zweimal täglich Zähneputzen – am besten mit einer Zahnpasta, die gründlich gegen Plaque vorgeht und Zahnstein schon in der Entstehung hemmt.

    Die richtige Zahnpflege zur Vorbeugung

    Um Zahnstein effektiv vorzubeugen, sind spezielle Zahnpflegeprodukte entscheidend. Zahnpasten, die Polyphosphate enthalten, bieten eine besonders gute Prävention gegen Zahnstein. Diese Inhaltsstoffe wirken, indem sie die Bildung von Plaque und Zahnstein aktiv verhindern. Besonders wichtig ist dabei die Wahl einer Zahnpasta mit hoher Putzkraft aber dennoch mit niedrigem Abriebwert, damit der Zahnschmelz nicht bei der täglichen Zahnpflege im Laufe der Zeit nicht abgetragen wird.

    Ergänzend zur Zahnpasta hat auch ein Mundwasser mit Pyrophosphaten oder Polyphosphaten einen präventiven Nutzen. Beide Wirkstoffe reduzieren die Anziehungskraft des Zahns für Zahnstein und bilden eine schützende Schicht, die die Ansammlung von Plaque und somit auch von Zahnstein effektiv verringert.

    Es gibt hervorragende Zahncremes, die mit Pyrophosphaten arbeiten. Dieser Wirkstoff bindet die Mineralien, verhindert damit die Entstehung von Zahnstein und erleichtert die Entfernung von Plaque. Und nicht vergessen die Zunge ebenfalls mitzureinigen!

    Ein weiterer wichtiger Schritt, um Zahnstein zu vermeiden, ist die Verwendung von Zahnseide oder Interdentalbürsten. Diese kleinen Helfer erreichen die Stellen zwischen den Zähnen, die die Zahnbürste oft nicht richtig erwischt. Gerade in diesen versteckten Bereichen setzt sich Plaque besonders gerne an und verfestigt sich im Laufe der Zeit.

    Weitere vorbeugende Maßnahmen gegen Zahnstein

    Zu einer effektiven Zahnsteinprävention gehört auch eine ausgewogene Ernährung. Zuckerhaltige und klebrige Lebensmittel begünstigen die Entstehung von Plaque, während Wasser oder ungesüßter Tee dem Speichelfluss auf die Sprünge helfen, der wiederum dabei hilft, Plaque abzubauen. Wenn Sie zusätzlich regelmäßig Ihre Zähne professionell reinigen lassen, können Sie Zahnstein wirklich gezielt vermeiden und das Risiko für Zahnerkrankungen auf ein Minimum reduzieren.

    Kurz gesagt: Wer Zahnstein vermeiden will, braucht Disziplin, aber keine Magie. Mit der richtigen Zahnpflege und ein bisschen Extraaufwand können Sie dem lästigen Belag ein Schnippchen schlagen.

    Zahnstein Backenzahn – der Hotspot für Belag und Zahnstein

    Die Backenzähne sind besonders anfällig für Zahnstein, weil sie schwer zu erreichen sind und Plaque sich dort schnell festsetzt. Besonders an den Zahnaußenflächen und am Zahnfleischrand kann sich Zahnstein extrem schnell bilden. Um das zu vermeiden, sollten Sie die Backenzähne gründlich mit Zahnseide oder Interdentalbürsten reinigen. Wenn sich dennoch Zahnstein bildet, hilft nur der Zahnarzt, um ihn professionell zu entfernen. Regelmäßige Zahnpflege ist der Schlüssel, um die Backenzähne gesund und frei von Ablagerungen zu halten.

    Zahnstein vorbeugen - Frau benutzt Zahnseide