Zähne putzen mit der richtigen Zahnputztechnik
Wussten Sie, dass viele Menschen unbewusst ihre Zähne falsch putzen? Sie wägen sich in Sicherheit, weil sie ihre tägliche Routine einhalten, eine Zahnbürste verwenden und eine scheinbar gute Zahncreme. Damit ist es leider nicht getan und es lohnt sich definitiv das eigene Zahnputz-Ritual einmal zu hinterfragen, um falsche Techniken nicht über viele Jahre hinweg zu praktizieren.
Denn es ist eine Tatsache, dass viele Menschen sich unbewusst durch falsches Zähneputzen Zahn- und Zahnfleischprobleme zuführen, mit Konsequenzen, die definitiv vermeidbar wären.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie häufige Fehler vermeiden und Ihre Zahnputztechnik optimieren können. Mit einfachen, aber effektiven Tipps zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Zähne langfristig gesund erhalten.
Was machen viele falsch?
Trotz der täglichen Pflege kommt es bei vielen Menschen immer wieder zu Zahn- und Zahnfleischproblemen. Eine Studie zeigt, dass etwa 80 % der Erwachsenen zumindest einmal in ihrem Leben eine Zahnfleischentzündung überwinden mussten.
Doch was passiert hier genau? Häufig ist die Ursache eine falsche Zahnputztechnik. Zu starkes Schrubben, eine unpassende Bürstrichtung oder zu wenig Zeit beim Putzen sind die häufigsten Ursachen für schmerzhafte Entzündungen, Zahnfleischrückgang und auch für Karieserkrankungen. Die gute Nachricht: Mit einer optimierten Zahnputztechnik können Sie diese Probleme deutlich reduzieren.
Die richtige Zahnputztechnik
Die Wahl der richtigen Zahnbürste ist entscheidend für eine gesunde Mundhygiene. Zahnbürsten mit mittelharten oder weichen Borsten sind besonders empfehlenswert, da sie das Zahnfleisch schonen und die Zähne dennoch gründlich reinigen. Unabhängig von der Borstenhärte ist es wichtig, beim Putzen nicht zu viel Druck auszuüben, da dies den Zahnschmelz und das Zahnfleisch schädigen kann. Viele Menschen drücken unbewusst zu fest auf – eine sanfte, kontrollierte Putztechnik ist daher essenziell.
Ein kleiner Trick, um den richtigen Druck zu finden: Halten Sie die Zahnbürste wie einen Stift, nicht wie einen Hammer. Wer die Bürste fest in der Faust umschließt, neigt dazu, zu kräftig zu schrubben – mit der Zeit kann das den Zahnschmelz abtragen. Eine entspannte Stifthaltung hilft Ihnen, genau den richtigen Druck auszuüben.
Besonders bewährt hat sich die modifizierte Bass Zahnputztechnik. Dabei wird die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel am Zahnfleischrand angesetzt und mit sanften, rüttelnden Bewegungen entlang der Zahnreihe geführt. Diese Methode ermöglicht es, dass die Borsten auch die Zahnzwischenräume erreichen und den Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch gründlich reinigen.
Für eine strukturierte Reinigung empfiehlt es sich, jeden Bereich des Gebisses systematisch zu putzen:
- Beginnen Sie mit dem Oberkiefer außen, wechseln Sie dann zur Innenseite und wiederholen Sie das Ganze für den Unterkiefer.
- Eine Faustregel besagt, dass pro Zahnabschnitt drei kleine Rüttelbewegungen ausgeführt werden sollten, bevor Sie zum nächsten übergehen.
Gerade der Zahnfleischrand verdient besondere Aufmerksamkeit, denn hier sammeln sich besonders gerne Plaque und Bakterien. Wenn Sie diese Bereiche sorgfältig säubern, beugen Sie Zahnfleischproblemen und Zahnsteinbildung effektiv vor.
Und bitte auf keinen Fall die Innenflächen der Zähne vergessen! Besonders an den unteren Schneidezähnen kann es sinnvoll sein, die Zahnbürste im 90-Grad-Winkel zu halten und mit kleinen Bewegungen von oben nach unten zu putzen. Da sich in diesem Bereich besonders schnell Zahnstein bildet, zahlt sich eine gründliche Reinigung dort doppelt aus.
Bass Zahnputztechnik kurz erklärt:
- Bürstenposition: Halten Sie die Zahnbürste in einem 45-Grad-Winkel zum Zahnfleischrand, sodass die Borsten leicht unter das Zahnfleisch reichen.
- Sanfte Bewegung: Führen Sie kleine, vibrierende oder rüttelnde Bewegungen aus, ohne zu viel Druck auszuüben.
- Kurze Abschnitte: Putzen Sie jeden Abschnitt für ein paar Sekunden und arbeiten Sie sich systematisch durch den Mund.
- Zahnflächen nicht vergessen: Auch die Kauflächen und die Innenseiten der Zähne sollten gründlich gereinigt werden.
Zahnputztechnik mit elektrischen Zahnbürsten und Schallzahnbürsten
Damit Ihre elektrische Zahnbürste ihre volle Wirkung entfalten kann, ist die richtige Technik entscheidend. Je nachdem, ob Sie eine oszillierend-rotierende Zahnbürste (mit kleinem, rundem Bürstenkopf) oder eine Schallzahnbürste (mit länglichem, vibrierendem Kopf) verwenden, gibt es leichte Unterschiede in der Anwendung.
Grundregel für beide Modelle: Halten Sie die Zahnbürste im 45-Grad-Winkel am Übergang zwischen Zahnfleisch und Zahn und lassen Sie die Bürste ihre Arbeit tun – kein manuelles Schrubben nötig! Zu viel eigene Bewegung mit der Hand kann den Reinigungseffekt sogar verschlechtern.
- Oszillierend-rotierende Zahnbürsten (z. B. Oral-B mit rundem Kopf) sollten direkt auf jeden Zahn aufgesetzt werden. Neigen Sie den Bürstenkopf leicht in Richtung der Zahnzwischenräume, um auch schwer erreichbare Stellen optimal zu reinigen.
- Schallzahnbürsten (z. B. Philips Sonicare) werden sanft entlang der Zahnreihe geführt, ohne Druck auszuüben. Die hochfrequenten Vibrationen erzeugen eine Flüssigkeitsströmung, die Plaque auch in engen Zwischenräumen entfernt.
Zahnzwischenraumpflege
Abschließend ist die Zahnzwischenraum-Pflege unerlässlich. Zahnseide oder eine Munddusche sind tolle Ergänzungen, um auch die Stellen zu reinigen, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden können. Denken Sie daran, dass nur eine Kombination aus gründlichem Zähneputzen und angemessener Pflege der Zahnzwischenräume langfristig für gesunde Zähne sorgt!
Wie kann man sich die richtige Technik aneignen?
Viele Menschen kehren nach kurzer Zeit wieder zu ihrem alten, schnellen Bürstverhalten zurück. Der Grund? Keine Geduld und Gewohnheit. Um sich die richtige Technik dauerhaft anzueignen, raten wir, zu Beginn bewusst langsamer zu putzen und dabei auf jede Bewegung zu achten. Es kann auch helfen, die Zähne vor einem Spiegel zu putzen, um die Technik zu kontrollieren. Vielleicht hilft Ihnen an dieser Stelle auch ein Wechsel von manueller Zahnbürste auf die Elektrische.
Hier müssen Sie keinerlei Druck mehr ausüben und geben bloß noch die Putzrichtung vor. Eines sei gesagt: auch wenn es am Anfang nicht so scheint, aber Geduld macht sich bezahlt und sie werden sehen, dass Sie die richtige Zahnputztechnik schon bald routiniert anwenden werden. Schneller als gedacht.
Zahnflächen leicht erklärt
Ein wichtiger Aspekt beim Zähne putzen ist das Verständnis der verschiedenen Zahnflächen. Die Zahnoberfläche, die Kauflächen und die Zahnrückseiten brauchen unterschiedliche Behandlung. Während die Kauflächen durch einfaches Vor- und Zurückbewegen der Bürste effektiv gereinigt werden, sollten die seitlichen Zahnflächen und das Zahnfleisch mit sanft mit der effektiven Bass Zahnputztechnik geputzt werden.
Wie oft Zähne putzen?
Die ideale Häufigkeit des Zähneputzens wird viel diskutiert, doch die allgemeine Empfehlung lautet: mindestens zweimal täglich – morgens und abends. Besonders wichtig ist das Zähneputzen vor dem Schlafengehen, da sich über den Tag Bakterien im Mund ansammeln, die unbehandelt Zahnschäden verursachen können.
Wer besonders viele zuckerhaltige oder kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Weißbrot, Schokolade oder andere Süßigkeiten konsumiert, sollte in Betracht ziehen, zusätzlich nach dem Essen die Zähne zu reinigen. Ein drittes Zähneputzen am Tag empfiehlt sich vor allem für Menschen mit erhöhtem Kariesrisiko. Falls es nicht möglich ist, mittags zu putzen, spülen Sie den Mund kurz mit Wasser um oder greifen Sie auf eine zuckerfreie Kaugummi-Alternative zurück, um die Mundhygiene zu gewährleisten.
Wichtiger als die Häufigkeit allein ist jedoch eine gründliche Putztechnik und ausreichend Zeit für die Reinigung – insbesondere, wenn man nur einmal täglich zur Zahnbürste greift.
Wie lange Zähne putzen?
Zwei Minuten sind ruckzuck vorbei – außer beim Zähneputzen, da scheint die Zeit plötzlich still zu stehen! Viele Menschen benutzen die Zahnbürste viel zu kurz und übersehen deshalb bei der „Reinigung“ wichtige Stellen. Das Ergebnis? Plaque, Zahnstein und unnötige Besuche beim Zahnarzt!
Die goldene Regel: Mindestens zwei Minuten gründlich putzen – das ist keine Empfehlung aus Langeweile, sondern der
Schlüssel zu gesunden Zähnen. Und weil Zeitgefühl beim Zähne putzen oft täuscht, gibt es praktische Helfer:
- Elektrische Zahnbürsten mit Timer erinnern Sie daran, lange genug zu putzen.
- Zahnputzuhren oder Handy-Timer machen das Zähneputzen zum Countdown für Ihre Zahngesundheit.
- Ein Lieblingssong als Zeitmesser? Perfekt!
Da fällt es auch nicht schwer, aus 2 Minuten 4 Minuten zu machen. Denn wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, sollten Sie anschließend Ihre Zähne und Zahnfleisch noch mit einer geeigneten Mundspülung pflegen und verwöhnen. So haben Bakterien in den Zahnzwischenräumen keine Chance!
Vor oder nach dem Essen Zähne putzen?
Idealerweise sollten Sie Ihre Zähne mindestens 30 Minuten nach dem Essen putzen. Besonders nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln oder Getränken (wie Zitrusfrüchten oder Limonade) kann sofortiges Putzen den Zahnschmelz schädigen. Warten Sie daher etwas ab, damit der Zahnschmelz wieder seine normale Härte erlangt.
Warum ist das so? – Kurz erklärt
Säurehaltige Speisen und Getränke, wie Zitrusfrüchte, Essig, Softdrinks oder Wein, senken den pH-Wert im Mund und machen den Zahnschmelz für eine gewisse Zeit weicher.
Der Speichel benötigt etwa 30 bis 60 Minuten, um den pH-Wert wieder zu neutralisieren und den Zahnschmelz zu remineralisieren.
Studien, wie die der American Dental Association (ADA), empfehlen daher, nach dem Konsum säurehaltiger Lebensmittel mindestens 30 Minuten mit dem Zähne putzen zu warten.
Richtig Zähne putzen bei Zahnfleischrückgang
Bei Zahnfleischrückgang oder entzündetem Zahnfleisch ist besondere Vorsicht geboten. Um das empfindliche Gewebe zu schonen, empfiehlt es sich, eine weiche Zahnbürste zu verwenden und die Bürste sanft vom oberen Zahnfleischrand nach unten zu führen. Achten Sie darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, da dies das Zahnfleisch weiter reizen könnte.
Besonders wichtig ist die Reinigung des Übergangs zwischen Zahn und Zahnfleisch, da sich dort Bakterien sammeln, die Entzündungen verursachen. Wenn Sie zu Zahnfleischbluten neigen oder grundsätzlich zu gereiztem Zahnfleisch, ist es absolut empfehlenswert ein beruhigendes Zahnfleischgel aufzutragen – entweder mit dem Finger, einer weichen Zahnbürste oder einem Wattestäbchen.
Und auch hier hilft ein mildes Mundwasser, Entzündungen zu reduzieren und das Zahnfleisch zu regenerieren. Ganz wichtig und oft vergessen: eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung trägt ebenfalls zur Gesunderhaltung des Zahnfleischs bei.
Zähne putzen Kinder
Bei Kindern ist es besonders wichtig, schon früh eine regelmäßige und gründliche Zahnputzgewohnheit zu etablieren. Beginnen Sie mit einer weichen Kinderzahnbürste und einer erbsengroßen Menge Zahnpasta. Bis zum sechsten Lebensjahr sollten Eltern noch nachputzen, um sicherzustellen, dass alle Bereiche der Zähne gereinigt werden. Die richtige Technik ist auch hier entscheidend, damit das Zahnfleisch nicht unnötig gereizt wird.
Zahnseide für Kinder – wann und wie anwenden?
Die Bedeutung von Zahnseide für Kinder wird oft unterschätzt. Doch sobald die ersten bleibenden Backenzähne durchbrechen oder die Milchzähne enger zusammenstehen, sollte Zahnseide Teil der täglichen Zahnpflegeroutine werden. Zu Beginn können Sie als Eltern ihre Kinder unterstützen, indem sie Zahnseidehalter anschaffen, die speziell für Kinder entwickelt wurden und die Handhabung enorm erleichtern.
Kind will nicht Zähne putzen – Tipps zur Motivation
Es ist kein Geheimnis, dass viele Kinder das Zähne putzen als lästige Pflicht empfinden. Doch mit ein wenig Kreativität und Geduld können Eltern ihren Kindern die Bedeutung von Zahnhygiene spielerisch näherbringen. Machen Sie das Zähneputzen zu einer gemeinsamen, positiven Aktivität. Erfinden Sie ein lustiges Lied oder verwenden Sie eine Zahnbürste, die ihr Kind begeistert. Auch Belohnungssysteme können helfen, das Zähneputzen als festen Bestandteil der täglichen Routine zu etablieren. Wichtig ist, den Kindern von Anfang an zu vermitteln, wie wichtig es ist, für ihre Zähne zu sorgen – ohne Druck, aber mit Freude!
Dem Baby Zähne putzen
Mit dem ersten Zahn beginnt eine neue Phase im Leben Ihres Babys – und es ist auch der ideale Zeitpunkt, die Zahnpflege einzuführen.
Ab wann dem Baby mit Zahnpasta die Zähne putzen?
Ab dem Durchbruch des ersten Zähnchens, in der Regel zwischen dem 6. und 12. Monat, wird das Zähne putzen ein fester Bestandteil der täglichen Routine. Eine weiche Babyzahnbürste und eine kleine Menge fluoridfreier Zahnpasta reichen aus, um die Zähnchen sanft zu reinigen und vor Karies zu schützen. Es geht nicht nur darum, die Zähne zu pflegen, sondern auch Ihrem Baby das Gefühl für diese Routine praktisch in die Wiege zu legen.
Machen Sie das Zähneputzen zu einem liebevollen Ritual, das positive Erinnerungen schafft – so wird es zu einem festen Teil des Alltags und zu einer Grundlage für ein gesundes, strahlendes Lächeln.